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Grenzenlose Hunde setzen Grenzen

Antje 15. August 202316. Januar 2025

Es scheint sich im­mer auf die­sel­be Art zu ent­wi­ckeln: Hun­de, die zu­vor als aus­ge­spro­chen freund­lich gal­ten, bei­ßen plötz­lich wie aus hei­te­rem Him­mel in­ner­halb der Fa­mi­lie, be­vor­zugt ihre engs­ten Be­zugs­per­so­nen, die sich am meis­ten um sie küm­mern. Sol­che Vor­fäl­le tre­ten in der Re­gel bei Hun­den im Al­ter von 1,5 bis 3 Jah­ren auf und die Ver­let­zun­gen kön­nen so schwer­wie­gend sein, dass ärzt­li­che Hil­fe er­for­der­lich ist. Oft sind es Rü­den, aber auch Hün­din­nen zei­gen die­ses Ver­hal­ten.

Die Fra­ge drängt sich auf, was in sol­chen Fäl­len schief­geht. Gibt es Hun­de, die von Na­tur aus ag­gres­si­ver sind? Liegt es an der Zucht? Liegt es an der Art, wie sie ge­hal­ten wer­den? Oder könn­te es so­gar an der Ge­sell­schaft ins­ge­samt lie­gen?

Wer­fen wir zu­nächst ei­nen Blick auf die Wel­pen­zeit: Oft­mals trifft man auf Hün­din­nen, die lie­bens­wert und an­pas­sungs­fä­hig sind, ge­nau wie man es sich wünscht. Doch sol­che Hün­din­nen sind oft über­for­dert mit ih­ren Wel­pen und set­zen ih­nen nicht die not­wen­di­gen Gren­zen für eine po­si­ti­ve Ent­wick­lung. Oder aber, sor­gen­vol­le, je­doch oft un­zu­rei­chend in­for­mier­te Züch­ter hin­dern die Hün­din­nen dar­an, die Wel­pen an­ge­mes­sen zu er­zie­hen.

Es mag nicht ge­ra­de lie­be­voll wir­ken, wenn eine Hün­din ih­ren Wel­pen in die Schran­ken weist. Men­schen nei­gen manch­mal zu ei­nem über­mä­ßi­gen Be­dürf­nis nach Har­mo­nie. Doch in der Hunde­welt herrscht Har­mo­nie nur, wenn je­der sei­nen zu­ge­wie­se­nen Platz kennt und sich si­cher fühlt. Es ist wich­tig, dass Hun­de auch un­ter den Men­schen, mit de­nen sie le­ben, ih­ren Platz fin­den und ken­nen, um ein zu­frie­den­stel­len­des Zu­sam­men­le­ben zu er­mög­li­chen. Die­ser Pro­zess be­ginnt beim Züch­ter und soll­te sich beim neu­en Be­sit­zer fort­set­zen. An­statt den Wel­pen von An­fang an ru­hig und be­stimmt an­zu­lei­ten und zu füh­ren, fol­gen vie­le Be­sit­zer be­reits bei der Auf­nah­me des Hun­des in die Fa­mi­lie den Wün­schen des sü­ßen Hun­de­wel­pen. Das “Kind­chen­sche­ma” wird zur Fal­le.

Ein Hund braucht von klein auf kla­re Gren­zen und Re­geln. Die­se lie­be­voll, aber kon­se­quent ein­zu­for­dern, ist oft nicht ein­fach und er­for­dert eine gute Füh­rung und Ak­zep­tanz der Füh­rung.

Es ist ein­fach, im­mer nett zu sein, wenn man kein be­stimm­tes Ver­hal­ten ein­for­dert. Kon­trol­lie­ren­des Ver­hal­ten, wie etwa dem Hund so­gar den Gang zur Toi­let­te zu ver­weh­ren, weil er über­all­hin mit­läuft, wird mit Bin­dungs­ver­hal­ten ver­wech­selt, und das maß­re­geln­de An­sprin­gen wird als Freu­de in­ter­pre­tiert. Der Hund über­nimmt, oft un­be­merkt von den Men­schen, im­mer mehr die Kon­trol­le und möch­te sei­ne Frei­hei­ten er­wei­tern und be­wah­ren. Ein­schrän­kun­gen wie das Ver­wei­len in ei­nem Raum hin­ter ei­nem Kin­der­git­ter oder das al­lei­ni­ge Ver­las­sen des Au­tos wer­den bald nicht mehr to­le­riert und füh­ren zu Zer­stö­rungs­wut. Selbst das Ent­fer­nen ei­ner Ze­cke wird zum Hoch­leis­tungs­sport.

Dazu kommt das Über­be­hü­ten, die über­mä­ßi­ge und stän­di­ge Auf­merk­sam­keit ge­gen­über dem Hund so­wie die Un­fä­hig­keit, los­zu­las­sen. Hun­de müs­sen nicht im­mer und über­all da­bei sein; sie soll­ten ler­nen, zur Ruhe zu kom­men und ab­zu­schal­ten, auch wenn der Mensch un­ter­wegs ist. Aus­rei­chen­der Schlaf am Tag ist wich­tig! Und wirk­lich schla­fen, nicht nur dö­sen, im­mer mit ei­nem Auge auf Wach­sam­keit.

Die Im­puls­kon­trol­le bei jun­gen Hun­den ist schnell auf­ge­braucht und kann nur im Schlaf wie­der auf­ge­füllt wer­den.

Spä­tes­tens in der Pu­ber­tät wird es an­stren­gend: Was bis­her als “nett” ab­ge­tan wur­de, zeigt sich nun durch Knur­ren, wenn es um Fut­ter geht; wenn der Hund zu ei­nem an­de­ren Hund möch­te, zeigt er Zäh­ne oder greift nach der Hand. Hun­de sind Meis­ter dar­in, ihre Be­zugs­per­so­nen zu be­gren­zen und sich zu ent­zie­hen, wenn sie et­was nicht möch­ten. Statt sich nun we­nigs­tens in die­ser Pha­se durch­zu­set­zen (wenn auch spät), re­agie­ren vie­le Hun­de­be­sit­zer ängst­lich auf das Knur­ren und Schnap­pen und zie­hen sich un­ver­züg­lich zu­rück. Er­folg­rei­che Hand­lun­gen wer­den wie­der­holt und so fin­det der Hund eine Stra­te­gie, die für ihn funk­tio­niert. Dies gibt ihm das Ge­fühl, “das Pro­blem” lö­sen zu kön­nen – ein Teu­fels­kreis be­ginnt.

Die­ses Le­ben, das dar­auf ab­zielt, Pro­ble­men aus dem Weg zu ge­hen, setzt sich fort, bis zur nächs­ten Si­tua­ti­on, in der der Mensch vom Hund et­was ver­langt, das die­ser nicht tun möch­te. Hier ste­hen zwei Mög­lich­kei­ten zur Ver­fü­gung: Ent­we­der der Mensch lässt den Hund ge­wäh­ren oder er setzt sich durch! Al­ler­dings macht es we­nig Sinn, den Hund in die­ser Si­tua­ti­on hart zu be­stra­fen. Sinn­vol­le­res Ma­nage­ment, Übun­gen der Ge­duld und das Zu­wei­sen von Raum wä­ren in die­sem Fall der rich­ti­ge An­satz.

Wenn der Mensch in die­ser Pha­se nicht kon­se­quent ist, wird der Hund, wie be­reits er­probt, er­folg­reich sein – er wird stär­ker, sein Ver­hal­ten ge­fes­tig­ter. Dies setzt sich fort, bis es schließ­lich zu ei­nem erns­ten Bei­ßen kommt.

Mög­li­cher­wei­se war dem Hund eine Res­sour­ce be­son­ders wich­tig, und der Mensch war zu nah dran; der Hund leg­te Wert auf ei­nen be­stimm­ten Platz, den der Mensch be­an­spruch­te; der Mensch ver­lang­te et­was vom Hund, das die­ser nicht ak­zep­tier­te – all das kann die Ur­sa­che sein. Der gren­zen­lo­se Hund setzt in die­sem Mo­ment kla­re Gren­zen für den Men­schen und er­reicht da­durch sein Ziel. Die­ses Ver­hal­ten ist für den Hund er­folg­reich, da die Ag­gres­si­on ihm Vor­tei­le ver­schafft und zu ei­ner ef­fek­ti­ven Stra­te­gie in sol­chen Si­tua­tio­nen wird.

In den meis­ten Fäl­len wird das Pro­blem im Al­ter von 1,5 bis 2 Jah­ren akut und er­for­dert eine drin­gen­de Lö­sung. Vie­le Hun­de wer­den in der Ver­mitt­lung ab­ge­ge­ben, da dies ein­fa­cher er­scheint, als sich mit pro­fes­sio­nel­ler Hil­fe an ei­ner Ver­hal­tens­än­de­rung von Mensch und Hund zu be­tei­li­gen.

Um das Pro­blem an­zu­ge­hen und lang­fris­tig zu lö­sen, müs­sen so­wohl der Mensch als auch der Hund Än­de­run­gen vor­neh­men. Das Zu­sam­men­le­ben muss sich ver­än­dern, die Um­stän­de müs­sen sich än­dern – nur so ha­ben das Mensch-Hund-Team eine Chan­ce auf eine er­folg­rei­che ge­mein­sa­me Zu­kunft.

Hun­de sind kei­ne Ku­schel­tie­re, kein Er­satz für Part­ner und auch kei­ne Mit­läu­fer. Hun­de sind ei­gen­stän­di­ge Per­sön­lich­kei­ten mit in­di­vi­du­el­len Cha­rak­ter­zü­gen. Als Ru­del­tie­re brau­chen sie kla­re und kon­se­quen­te Füh­rung. Nur we­ni­ge Hun­de möch­ten die­se Rol­le von sich aus über­neh­men, denn Füh­rung ist an­stren­gend und schnell über­for­dernd. Wenn sie vom Men­schen nicht ge­bo­ten wird, sind sie ge­zwun­gen, in die­se un­ge­lieb­te Rol­le zu schlüp­fen, um das ent­stan­de­ne Va­ku­um zu fül­len – mit den be­reits be­schrie­be­nen Kon­se­quen­zen.

Füh­rung soll­te für den Hund von An­fang an spür­bar sein, nur dann kann er sich zu ei­nem zu­ver­läs­si­gen Be­glei­ter auf Au­gen­hö­he ent­wi­ckeln. Un­ter­ord­nungs­kom­man­dos ha­ben we­nig mit Füh­rungs­qua­li­tät zu tun – es zählt al­lein die Fä­hig­keit des Men­schen, sich als zu­ver­läs­si­ge und ver­trau­ens­wür­di­ge Per­sön­lich­keit zu zei­gen.

Auch wenn man sich die­ser Tat­sa­che erst spä­ter be­wusst wird, ist in den meis­ten Fäl­len durch ein Um­den­ken und eine An­pas­sung der Si­tua­tio­nen ein har­mo­ni­sches Zu­sam­men­le­ben mit dem Hund mög­lich. Denn wenn je­mand sich für ei­nen Hund ent­schei­det, über­nimmt er auch die Auf­ga­be, durch eine an­ge­mes­se­ne Ba­lan­ce zwi­schen Gren­zen und Frei­hei­ten ei­nen Rah­men zu schaf­fen, der so­wohl Mensch als auch Hund ein glück­li­ches Mit­ein­an­der er­mög­licht.

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